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                       Die Fastenzeit - 40 Tage bis Ostern

Der Aschermittwoch leitet die 40-tägige Fastenzeit, vor dem Osterfest ein. Da die Oberwischauer-Zipzer ein ziemlich gläubiges Völkchen waren, wurde die Fastenzeit sehr ernst genommen.
Das gesellschaftliche Leben wurde auf ein Minimum reduziert. Die Älteren haben sehr darauf geachtet, dass sich die Jungen an den ungeschriebenen Regeln halten. Die Tanz- und Musikabende wurden gestrichen. Jetzt war Fasten und Kirchgang angesagt. Jeden Freitag um 15 Uhr war Kreuzwegandacht und der Kirchenbesuch am Sonntag war ohnehin Pflicht. Der Höhepunkt der Fastenzeit  war die Karwoche,  die mit dem Palmsonntag begann. Es ging weiter mit dem " letzten Abendmahl" am Gründonnerstagabend. Nach der Karfreitagsliturgie wurde "Jesus Leichnam" symbolisch - zum Grabe getragen. Das Grab wurde bis zur Auferstehung von 2 "Soldaten" bewacht. Für die älteren Ministranten war es eine Ehre in der Kirche, an dem Grab Wache zu stehen. Die Wache dauerte jeweils 4 Stunden, wonach die Ablösung erfolgte. In einer Soldatenuniform, mit einem "Tschako" auf dem Kopf und der Hellebarde in der Hand kam sich manch einer sehr erwachsen vor. Jede Hausfrau hat darauf geachtet, dass der "Osterputz" bis zum Palmsonntag so gut wie erledigt war denn in der Karwoche gab es noch viele Sachen zu erledigen. Da war das Backen, Kochen und das Eier färben.

Auch das "Pascakerbel" musste gerichtet werden. Als Kind hab ich mich sehr gefreut, die Butter -für das Osterlämmchen- zur "Rachowan Ilonkaneni" zu tragen, um dann 2-3 Tage später das Butterlämmchen abholen zu können. So hatte die Fastenzeit auch seine schönen Seiten. Mit der Auferstehungsfeier in der Osternacht ging die Fastenzeit zu Ende. Die Zipzer freuten sich nun auf fröhlichen  Ostertage. 

 

Eingesendet von Helga Wagner

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